Und manchmal wünsch ich mir wir zwei hätten uns später erst gesehen.

Hastig stopfe ich mir das viel zu lasch schmeckende Popcorn in den Mund, kippe den Rest Fünf Komma Null hintherher, in der Hoffnung, meine Nervosität zu verlieren. "Okay, wieder da!", Hannah kommt mit einer weiteren Schüssel Popcorn und zwei Flaschen Cola im Arm zurück, rammt ihren Ellenbogen gegen den Lichtschalter und wirft sich zurück auf das Sofa. Mit der plötzlichen Dunkelheit kommt auch meine innere Ruhe wieder zurück, nur das sanfte Flimmern des Fernsehers wirft spärliches Licht in den Raum. Das erste Mal seit ich hier bin erlaube ich mir, mich richtig umzusehen. Mein Blick schweift über das ausgezogene Sofa, auf welchem rechts von mir eine Freundin dicht an einen Kumpel geschmiegt liegt, neben ihnen Hannah und eine weitere Freundin, die gebannt auf den Bildschirm starren. Ungewollt bleibt mein Blick an Jakob kleben, er lehnt direkt neben mir, zu dicht, meine Arme berühren seine Knie ganz leicht. Sein Blick ist ebenfalls nach vorne gerichtet, aus den Augenwinkeln betrachte ich ihn von oben bis unten. Seine leichten blonden Locken tanzen müde an seinen Ohren und seine langen Wimpern, die aber nicht zu lang sind, sondern gerade so, dass sie ihn unheimlich schön wirken lassen, sind selbst durch das spärliche Licht gut zu erkennen. Seine Fingerspitzen trommeln unhörbar den Takt der Filmmusik auf seinen Knien mit, augenblicklich schießt mir Wärme in die Wangenknochen, bei dem Gedanken, wie seine Fingern vor nicht allzu langer Zeit über meine Haut strichen. Breit grinsend sieht er mich plötzlich an, beschämt senke ich den Blick, als mir bewusst wird, dass er gemerkt haben muss, wie ich ihn ansehe. "Frierst du?", flüstert er in meine Richtung und deutet auf meine zitternden Knie, er greift nach meinen Händen, "Du bist eiskalt." Mein Körper versteift sich, "Schon okay" Er zieht mich näher an sich heran, "Nein. Komm halt her." Mit der zwar abrupten, aber irgendwie auch so vertrauten Nähe, der angenehmen Wärme und seinem Geruch, der mir augenblicklich entgegenschießt, löst sich langsam die Verkrampfung in meinem Körper auf, ich lasse zu, dass er mir seinen Arm um den Körper legt. Diese Vertrautheit in der Luft zwischen uns macht mir Angst, doch ich kann nicht anders, als über mein schlechtes Gewissen hinweg mich an ihn zu lehnen. Sein leiser, regelmäßiger Atem kitzelt an meiner Stirn und seine Finger spielen mit einer meiner Haarsträhnen. Während ich seinen Brustkorb, wie er sich langsam unter mir hebt und senkt, beobachte, ertappe ich mich dabei, wie ich mir wünsche, dass dieser Abend nicht so schnell vorbeigeht. Ein leichtes Lächeln zeichnet sich auf seinen Lippen ab und geht auf meine über.

5 Kommentare:

läx. hat gesagt…

ist schon ok, war schon schlimmer. ich bin nur froh dass ich nicht mehr so oft ausraste.

ohman, ich hab mir scheißsorgen gemacht digga! zum glück gehts dir so halbwegs gut ♥

also in den ferien nicht aber jetzt halt. und es is alles wie immer, das beruhigt mich. wir machen total viel scheiß, er hat mir gestern 2 stunden beim lesen zugeschaut und mja. das typische was ich schon kenn. er hört musik und guckt mich mit seinen hundeaugen an.

aber nee wir ham nicht geredet. wir trauen uns aber wenigstens mit dem andren.. eh. zu smalltalken.

und was is das da grad mit jakob? O__O

♥♥♥♥

prinzesschen volltrottel hat gesagt…

Wie dumm ich bin, keine Blogs mehr gelesen zu haben. Deiner wird auch nur noch geiler, merkste selbst, oder? :)

Unknown hat gesagt…

du wurdest getagged (:
http://this-could-be-the-good-life.blogspot.de/

N.† hat gesagt…

ich bin wieder da
ich schenke dir
ein stück
meer,
ein stück freiheit
ein stück
unendlichkeit.

alles
nur für dich.

JO hat gesagt…

Jeder Text lässt mich träumen. Jeder Text lässt mich lächeln. Danke.

Ich kann so richtig miterleben, wie er dich an sich zieht. Die Luft flirrt. Es ist grandios. Man fühlt sich mittendrin statt nur dabei.

Du machst das gut, nein, was sag ich. Du machst das grandios. Ich liebe deine Worte, deine Sätze und Texte :)

Nur das Beste für dich :) ♥