"Ich geh dann erstmal, bis nachher", ihr besiegelt Lukas' Worte mit einem Handschlag, woraufhin er mir einen Kuss auf die Wange drückt und mit seinem Board Richtung Straße verschwindet. Du siehst mich einen Moment lang unsicher an, deutest dann aber mit einer kurzen Bewegung Richtung Coffee-Shop, "Hast du Durst?" Ich nicke nur schwach und knöpfe lahm meinen Cardigan auf, schmeiße ihn unachtsam über die Lehne der Bank, auf der ich Platz genommen habe. "Dasselbe wie immer?", rufst du mir im Gehen zu, erwartest aber offensichtlich keine Antwort. Du kennst sie sowieso schon. Natürlich. Ich zucke kurz zusammen, als fünf Minuten später eine Hand mitsamt zwei Bechern Moccacino von hinten neben meinem Kopf erscheint. "Ging ja schnell", bemerke ich, woraufhin du mir ein kurzes Lächeln schenkst und dich dicht neben mir fallen lässt. Zu dicht. Deine Nähe tut mir weh. Wie winzige Nadeln, die sich nacheinander in mein Fleisch bohren, versuchen, einzelne Fasern zu durchtrennen. Ameisen unter meiner Haut. Als ich dann aber irgendwann das Wort ergreife, scheint der Knoten langsam zu platzen, wir besiegen das unangenehme Schweigen langsam aber sicher, unterhalten uns eine ganze Weile lang unbezwungen. Das erste Mal seit Wochen sehe ich dich in meiner Gegenwart wieder lachen. Ich pule ungeschickt mein Handy aus der Hosentasche, werfe einen kurzen Blick auf den Sperre-Bildschirm. "Oh man, ich muss. Meine Schwester ist noch bei einer Freundin." Wir erheben uns gleichzeitig, treten uns dabei fast noch auf die Füße, woraufhin wir in einvernehmliches Gelächter ausbrechen. "Tschuldigung", entschlüpft uns, wieder gleichzeitig. Du grinst mich an, deine Miene geht aber in mir bisher unbekanntes Terrain über. Mit einem Fuß trittst du einen kleinen Stein zur Seite, ich beobachte seinen holprigen Weg bis zu einem Grasbüschel. Der Himmel hat seine Farbe von hellblau zu lilagrau geändert, als ich wieder zu dir hochblicke. "Ehm", du lächelst, "Meine Eltern sind dieses Wochenende bei meinem Onkel. Leon und ich wollen also endlich mal wieder eine Party schmeißen, wo wir ja Sturmfrei haben. Hast du Lust zu kommen? Samstag? 18 Uhr?" Ich grinse ziemlich dumm vor mich hin, "Warum auch nicht." "Gut." "Ja also... Ich muss dann jetzt." Nach meiner Jacke greifend stelle ich mich auf die Zehenspitzen, um dich kurz zu umarmen, doch du nimmst mein Gesicht in deine Hände und drückst, bevor ich auch nur einen klaren Gedanken fassen kann, deine weichen Lippen auf meine. Mein Körper geht zu Pudding über und mein Herz setzt ein paar Takte aus. Du scheinst jetzt erst zu realisieren, was du gerade tust, denn du lässt deine Hände augenblicklich zu Boden sinken und siehst mich verwirrt an, "Tut mir leid." "Schon okay", bringe ich atemlos hervor, starre immernoch ungläubig auf deine Lippen. "Nein, ehrlich", deine Stimme klingt ungewöhnlich heiser, "Ich weiß auch nicht was das sollte." "Tschüss", meine Sicherungen brennen durch und ich flüchte vollkommen aus dem Konzept gebracht in irgendeine Richtung. "Mel?", deine Stimme dringt viel zu klar in mein Ohr. "Ja?", ich drehe mich ein wenig zu ruckartig um, meine Haarsträhnen peitschen mir ins Gesicht, doch meine Haut fühlt sich taub an. "Musst du nicht in die andere Richtung?", du schmunzelst leicht. "Richtig", murmele ich und folge dir bis zur Kreuzung, an welcher sich unsere Wege endlich trennen. Was machst du nur mit mir?
14 Kommentare:
ich heul grad' fast, irgendwie find ich das schön. (: erinnerst mich unglaublich an mich selbst. :D
ach ja, ich liebe liebe liebe dich, schatz :*
Und ich sag' noch: Ihr zwei gehört zusammen. :DD
Auf jeden Fall mal viel mehr als ich und Ben.
Mädchen, isso. :DD ♥
Das war auch wahnsinnig süß. wie der mich immer anguckt, ich krieg' hier zu viel. :D
Ja, ich sags dir. Das ging noch ungefähr 10 Minuten so weiter, Ben hat aber die ganze Zeit mit seiner Taschenlampe rumgenervt und so. Am nächsten Tag meinte Fynn dann, das Ben richtig sauer wegen der Geschichte wäre und so, und 'n paar Tage später hab ich dann des öfteren gehört, das Jonathan auf mich stehen würde. Die Jungs meinen jetzt zwar alle, dass das ziemlich bitchig von mir war, aber scheiß drauf.
war es auch.
der text ist richtig gut verfasst, aber ich verstehe nicht. hast du dich mit justin gestritten oder habt ihr euch getrennt?
kuss. <3
ich hoffe echt für dich, dass sich das bald alles von alleine regelt. mach einfach das, was du für richtig hälst. <3
ich schreib's dir in formspring, ja?
wäre nett, wenn du es nicht veröffentlichst, es muss ja nicht jeder von den gründen wind kriegen. ♥
ich musste lächeln als ich einen text gelesen habe. ich denke an dich.
es freut mich, dass du dich manchen menschen öffnen kannst. es ist wichtig über solche gedanken zu sprechen, sonst zerfrisst es einen innerlich.
schön das du dich noch so gut mit deinen exfreund verstehst. wie lange wart ihr denn zusammen?
du gibst mir so viel mit auf meinen steinigen weg. so viel wärme und kraft, so das ich immer weiter gehen werde, und nicht stehen bleiben.
wir beide können all' diesen schmerz von uns wegreißen, und frei sein wie die vögel am himmel. wir werden all das glück in den venen spüren und lachen, ohne an den nächsten morgen denken zu müssen. wir sind stark, auch wenn wir selbst oft nicht daran glauben.
Ich weiß nicht, ich hab das Gefühl, da ist einfach nicht viel mehr bei uns. Wir verstehen uns ganz passabel (jedenfalls meistens) aber es ist kein Stück mehr wie früher. Eigentlich trauer ich dem im Moment auch nicht besonders nach.
Und man gewöhnt sich dran, wenn er mit jedem Mädchen mal im Bett liegt ist das irgendwann nicht mehr so komisch.
Mit Jonathan und mir, da hab ich nicht so wirklich Ahnung. Aber ich poste noch was dazu. :DD
Ich mag dich auch (; ♥
''Was zusammen gehört,kommt auch zusammen ♥!''
wunderschöner blog!
ein verlorenes vertrauen findet man ja auch nicht einfach in einer verlassende gasse wieder. man muss sich ein vertrauen hart erkämpfen. irgendwann wird hoffentlich jemand kommen, der dein vertrauen in beide hände nimmt,es schützt und pflegt vor böse überraschungen und ereignissen.
gibt es denn menschen, sowas wie eine beste freundin, die du vertrauen kannst?
ja, ich habe eine freundin, die mich besser kennst, als oft ich mich selber kenne. sie ist eine sehr große stütze in meinen leben und ich bin froh, dass ich sie habe.
hu,14 monate sind wirklich eine lange, und hoffentlich schöne zeit. wer hat denn schluss gemacht von euch beiden? ich hoffe, aber doch das ihr wieder zueinander findet. ich hoffe, dass ihr euch eure gefühle untereinander eingestehen könnt.
ich bin erfreut,dass dir mein text gefallen hat. ich wollte, dass er so gut wie möglich wird, und das man den sinn dahinter versteht, und ich bin umso mehr erfreut, dass ich hier zu lesen bekomme, dass sie den text gut finden. es freut mich und lässt mich strahlen.
ich habe angst vor liebe, und noch viel größere angst habe ich vor der nähe. ich wüsste nicht, wie ich mit ihr umgehen sollte, wenn diese gefühle an mein herz klopfen. ich kann die wärme einfach nicht in mein herz lassen.
ya, mh. ich denke du hast Recht. In den letzten Tagen hab ich mich so unendlich weit von Ben enfernt, und ich glaube, dass merkt er auch.
Haha, nachts von Bäumen runterfallen ist auch immer 'ne Geschichte wert. :D
Das tat übertrieben weh. Ich lag da aufm Boden, der klettert vom Baum und ich denk nur so: Bloß nicht los heulen. Am Bein hab ich jetzt 'ne fette abschürfung und an der Hüfte einen riesigen Bluterguss. War aber lustg.
Danke, süß von dir. ♥
ich möchte ja nur mal ganz kurz nebenbei anmerken.. DASS ICHS SOWAS VON WUSSTE! :D
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