Mein Handy vibriert, ich schrecke nach oben und pule es ungeschickt aus meiner Hosentasche. Hast du Zeit für mich?, schreibst du. Immer, tippe ich zurück. Kommst du vorbei? Meine Eltern und mein Bruder sind weggefahren, kommt irgendwann. Bin gleich da.
Als ich den Klingelknopf mit meinen steifgefrorenen Fingern vergewaltige, öffnest du mir lächelnd die Tür. "Hey", du nimmst meine Hand und ziehst mich zu dir herein, "Du bist ja ganz kalt." "Hi", bringe ich nur hervor.
Zwei Tassen Pfirsich-Tee und einer Packung Kekse später sitzen wir auf deinem Bett. Mein Blick ist starr auf den Boden gerichtet, ich fummele dämlich an einer Ecke deiner Bettwäsche herum, weiß nicht, was ich sagen soll. "Tut mir leid wegen letztens", sagst du schließlich in die Stille hinein. "Schon gut", ich versuche zu lächeln, sehe dich endlich an. Aber als unsere Blicke sich treffen, schwinden meine guten Vorsätze, dir endlich mal meine Meinung zu sagen, schneller wieder, als erwartet. Ich versuche den hässlichen Schmetterlingen in meinem Bauch gewaltsam klarzumachen, dass sie sich bitte verpissen sollen, doch ich merke nur, wie meine Hand danach schreit, dich zu berühren. Du rutscht noch näher an mich heran, als eh schon und siehst mir in die Augen, dein Blick ist traurig. "Ich hab mich scheiße benommen", murmelst du. "Hast du", pflichte ich dir bei, mustere dich von oben bis unten. Gott, wie ich diesen Pulli liebe, den du da trägst. Ich muss unweigerlich lächeln und meine Gedanken schweifen zu dem Abend, als deine ganzen Sachen, einschließlich dieses Pullis, auf meinem Boden verstreut lagen und du mich die ganze Zeit geküsst hast. Meinen Hals, meinen Bauch.... Ich schüttele demonstrativ den Kopf, ich hasse es, wenn ich mich nicht zusammen reißen kann. Aber in dem Moment wird mir etwas klar. Ich kann dir gar nicht mehr böse sein, ich will es auch gar nicht. Du treibst mich in den Wahnsinn, aber ich liebe dich zu sehr, um dir weiter ständig ausweichen zu können. "Ich will mich nicht mit dir streiten, Mel", flüsterst du. "Dann lass uns nie wieder einen Grund dazu haben", wispere ich und sehe dich an. Du schiebst deine warme Hand in meine und ich gebe den Schmetterlingen in meinem Bauch die Erlaubnis, mich wieder in Beschlag zu nehmen. Ich wuschele dir durch deine kastanienbraunen Haare und lehne meinen Kopf an deine Schulter. Ich spüre, wie du dich entspannst und sehe dieses Lächeln, dem ich nicht wiederstehen kann, über deine Lippen huschen. Deine Arme schlingen sich um meine Taille und ziehen mich näher an dich heran. Du ziehst mich auf deinen Schoß und ich spüre, wie mir deine Nähe gefehlt hat, streiche über deinen Bauch. Meine Hände wandern zu deinem Gesicht, ich fahre sanft mit meinen Fingern die Konturen deiner Wangen nach, spüre, wie die Wärme deiner Haut meine Hände beben lässt. Ich gebe mich der Naivität des Moments und dem Glauben, ich werde nie wieder enttäuscht werden hin, und drücke meine Lippen sanft auf deine. Du nimmst mein Gesicht in deine Hände und lässt dich rücklings in die Kissen fallen, ziehst mich hinterher. Es fühlt sich an, als würden unsere Lippen miteinander verschmelzen, ich fühle mich, als würde ich schweben. Die winzige Hoffnung, dass alles wieder wird wie Früher, keimt in mir auf.

17 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

zucker.:)

4.37 Uhr und unsere schönsten Momente gehen mir durch den Kopf hat gesagt…

waaaah *-*
wie ich solche texte von dir liebe, sehr schoen bildlich geschrieben und man konnte sich sehr gut in die reinversetzen.

ich liebe dich (:

Leon hat gesagt…

kann ich nur zurück geben ;)

Melissa Amélie hat gesagt…

@Anonym: Danke :)

kalea elin hat gesagt…

melissa ((:
ich sagte, dass dein blog zucker ist?

ich hat gesagt…

gefällt mir. auch das neue design. ♥

bla hat gesagt…

fühl dich fett geknuddelt, süßi. <: ♥

HER hat gesagt…

du gibst mir die hoffnung, dass es wirklich liebe gibt!
hast du wirklich noch so ein verliebtheitsgefühl? meine freundinnen haben mir immer gesagt, dass wenn man lang mit wem zusammen ist das nicht mehr hat =/

Anonym hat gesagt…

Du kannst echt wunderbar schreiben :) Man kann sich so sehr rein versetzen.. Fast hätte ich weinen müssen. Liegt aber auch an meiner Situation. Ich habe es mir immer und immer wieder eingeredet weil er immer wieder meinte dass es ihm leid tut und weil er danach jedes mal so süß wieder zu mir war.. dann war mal einmal wütend auf ihn weil er was dummes gemacht hat und hat ihn ignoriert und 2 tage später ist er mit einer anderen im bett. so viel zum thema liebe..

Melissa Amélie hat gesagt…

@Anonym:
Dankeschön :)
Oh Gott, das ist ja mies :o Also, wenn ein Kerl sowas macht, dann hat er deine Liebe gar nicht verdient. Never. Hast du dann Schluss gemacht?

ich hat gesagt…

gern' & darf ich dich unter meinen lieblingen hinschreiben? ♥

ich hat gesagt…

gut, du stehst jetzt da & bist verlinkt.
ich liebe deinen blog. ♥

annabell selina hat gesagt…

letztes jahr, ägypten.
und schöner header!

Meri hat gesagt…

wundervoller text :)!
ich liebe deinen blog einfach und ich freue mich jedes mal richtig, wenn ich sehe, dass du was neues gebloggt hast. ist dann immer so ein glücksmoment :D

und das design ist auch toll!

Anonym hat gesagt…

Der Header ist traumhaft. ♥

Anonym hat gesagt…

Zucker dein neuer Header :)
hat anabell ihren Blog gelöscht?:o

Melissa Amélie hat gesagt…

@Anonym:
Danke :)

Ja, hat sie :o Aber ich weiß nicht, warum!