"Du machst mich wieder ganz."

Trotz des schönen Wetters sind wir überraschender Weise die einzigen auf dem Skateplatz, Basti lehnt seit einer geschätzten halben Stunde neben mir auf der Bank, die Beine über der Lehne, den Rücken gegen den Tisch gepresst. Unsere Arme berühren sich leicht, aus den Kopfhörern dringt ohrenbetäubend laut Rise Of The Northstar, eine angenehme Wärme durchfährt meinen Köper in unregelmäßigen Schüben. Ich genehmige mir einen verstohlenen Blick in seine Richtung, er döst, das Gesicht den ersten glaubwürdigen Sonnenstrahlen dieses Jahres entgegen gewandt, mit zusammengekniffenen Augen vor sich hin, sieht irgendwie total friedlich aus. Ich mag es, wenn er solch eine Gelassenheit austrahlt, die immer auf mich übergeht, manchmal genügt nur ein kurzes, dafür aber umso bedeutenderes Blitzen seiner Augen. Manchmal macht es mir Angst, wie sehr eine einzige Person meine komplette Laune beeinflussen kann, ich hasse es auch, wie seine Angewohnheiten einfach immer auf mich abfärben, aber eigentlich mag ich ja nichts mehr. "Spannerin", ein Grinsen fliegt in meine Richtung, die Musik ist aus, ich hab nicht mal mitbekommen, dass ich wahrscheinlich schon wieder angefangen habe zu starren. "Ey", sage ich und ziehe einen übertriebenen Schmollmund, woraufhin er mit einem "Och" kurz meine Wange berührt. "Nö pff", ich drehe mich gespielt beleidigt weg, doch er schlingt seine Arme von hinten um mich herum, zieht mich mit einem halb geflüsterten "Komm halt her" so nah wie möglich an sich heran. Mein Kopf lehnt an seiner Brust, meine Wange wird ganz heiß von der Wärme, die von seinem durch die Sonne erhitzten schwarzen Bikers Base Tshirt, das er so liebt, ausgeht. Mit der linken Hand streichelt er durch meine Haare, fährt mit den Fingerspitzen meinen Nacken entlang. Ich schließe die Augen. Fühle mich genau in diesem Moment Zuhause, einfach nur angekommen, als wäre es genau das, wonach ich die ganze Zeit gesucht habe. Auch ohne große Worte. Einfach nur dieses Entspannte, was einen alles vergessen lässt, solange er da ist. Für Momente wie diesen verzeihe ich ihm einfach alles, mein angeknackstes Ego, wenn er mich mal wieder das dritte Mal in einer Woche versetzt, oder seine scheiß Launen und genervten Antworten, wenn ihm etwas nicht passt. Für solch kurze Momente pures Glück mit ihm lebe ich jetzt.

3 Kommentare:

Valerie. hat gesagt…

So schön, freut mich unglaublich, dass es dir so gut dabei geht! ♥

eliza hat gesagt…

Oh Gott, sowas ausgerechnet von dir zu hören, Dankeschön! <3 Ich schreib nicht oft und hab das bisher immer still und heimlich gemacht.

Unknown hat gesagt…

Einen schönen Blog hast du da:)

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