Der Kaffee, den ich gerade achtlos hinunterkippe, ist viel zu heiß und verursacht schmerzhaftes Brennen in meinem Hals. Doch die Wärme, die langsam durch meinen Körper schleicht und sich bis in meine Zehen ausbreitet, verfehlt ihre Wirkung nicht. "Besser?", Lukas lässt mich keine Sekunde aus den Augen, ich winde mich nervös unter seinem bohrenden Blick. "Ja." "Wie geht's dir?", fragt er irgendwann. Ein trockenes "Alles okay" entschlüpft meinen spröden Lippen. Er fingert in der Zigarettenschachtel herum, während ich das Feuerzeug hochwerfe, wieder einfange, immer und immer wieder, bis es mir aus der Hand fällt und Lukas es zurück auf den Küchentisch pfeffert. Er steht auf und geht zu irgendeiner Kommode, wühlt darin herum. Sein Handy vibriert, ich schrecke nach oben und ziehe es ungeschickt zu mir herüber. Als ich den Namen Lucy auf dem Display lese, ist der ekelhafte Kaffee kurz davor, Comeback zu feiern. "Prinzessin ruft an", ich verziehe angewidert das Gesicht. Er streckt mir die Hände entgegen und ich werfe ihm sein Handy zu. Anscheinend ist Madame am anderen Ende nicht so erfreut, dass ich an ihrer Stelle hier sitze, denn Lukas versucht, offensichtlich vergeblich, sie mit dämlichen Versprechen zu besänftigen. "Ich kann jetzt nicht, Luce", sagt er idiotischer Weise zum fünften Mal, "Mel braucht...", aber sie lässt ihn nicht ausreden. Ich mag es nicht, wie er über mich redet, als wäre ich vier. Seufzend erhebe ich mich und gehe auf ihn zu, nehme ihm sein Handy aus der Hand und sage ihr, dass er gleich kommt. "Sie behandelt dich wie Dreck, ich hoffe, dass ist dir bewusst." Er überhört es, "Mel, ich lasse dich nicht alleine" "Ich komme klar, ich brauch keinen Babysitter. Ich denke ich bin alt genug", erwidere ich und schiebe ihn zur Seite, um zur Tür gehen zu können. Ich sammele meine Sneakers zusammen und werfe einen kurzen Blick auf mein Handy. Lukas setzt sich auf eine Treppenstufe und mustert mich von oben bis unten, "Heute Abend bin ich wieder da, soll ich vorbei kommen?" Ich winke ab, "Bleib bei deiner Hure." Er denkt kurz nach, "Melissa, ich liebe sie", immer wieder das selbe, was er dazu zu sagen hat. Mehr nicht. "Ich will aber bei dir sein", fügt er irgendwann noch hinzu. Ich schüttele den Kopf und gehe auf ihn zu, durchwuschele seine pechschwarzen Locken. "Danke dass du da bist", ein Kuss landet auf seinem Kopf, und noch einer, ich schenke ihm ein dankbares Lächeln, bevor ich zur Tür herausstolpere. Ich liebe diesen Jungen so abgöttisch. Und irgendwann wird diese Bitch dafür bluten, für das, was sie ihm antut, das schwöre ich, das ist als beste Freundin meine Pflicht.
10 Kommentare:
faiöööl. <3
Kommt drauf an, was genau du meinst, liebe(r) Anonyme(r)? <3
wenn ich das wüsste, du hast ja so recht ;)
<3
Ich habe schon viel zu lange nicht mehr vorbei geschaut -.- die Zeit fehlt einfach ..... :(
Danke für deinen süßen Kommentar! Dass ich deinen Blog liebe, brauch ich ja wohl nicht zu erwähnen :) :-*
wie süß dieser post ist *-*
Da hast du recht. Ich kenn die Situation ...
diese letzten beiden sätze, ich kann sie nur immer wieder lesen. eine beste freundin wie dich müsste man haben.
danke, lieb von dir ;)
das kann schon sein, ändert trotzdem nichts an meiner meinung :D
<3
ohje. da ist mir tatsächlich die Röte eben ins Gesicht geschossen und ich muss zugeben, das passiert verdammt selten. so etwas von jemand wie dir zu hören bedeutet viel, du hast meinen Tag versüßt.
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