#30

"Willst du was trinken?", fragt Lukas auf dem Weg in die Küche.
"Ja, danke", erwidere ich.
"Und was?", fragt er und bleibt stehen, um mich anzusehen.
"Egal", sage ich schlicht und lasse mich auf einen seiner Stühle fallen.
"Bier?", fragt er in einem belustigtem Tonfall.
"Lukas!", fahre ich ihn an.
"Schon gut! War'n Witz", murmelt er und verdreht die Augen, "Ist Wasser okay?"
Ich werfe ihm einen warnenden Blick zu, "Vollkommen okay".
Er verschwindet in der Küche. Ich lasse meinen Blick durch sein Wohnzimmer gleiten. Es riecht nach neuen Möbeln und frisch gestrichenen Wänden.
"Schön hast du's hier", rufe ich in die Küche.
"Danke. Es ist noch nicht fertig eingerichtet, aber ich gebe mir Mühe", kommt zurück.
Er kommt mit zwei Gläsern Wasser aus der Küche, reicht mir eins und stellt das andere auf den Tisch. "Danke", murmele ich.
Er verschwindet abermals, diesmal in den Flur und kommt mit einer Packung Zigaretten zurück.
"Was dagegen wenn ich rauche?", fragt er und lässt sich auf einem Stuhl neben mir nieder.
Ich schüttele mit dem Kopf und beobachte, wie er sich eine Zigarette herausholt und sie anzündet. Er lehnt sich entspannt zurück und bläst kleine Schübe von Rauch in die Luft. Ich unterdrücke den Drang, auch einmal zu ziehen und trinke hastig mein Wasserglas aus.
"Hör mal", beginnt er, "Tut mir leid wegen letztens. Ich wollte dich nicht verletzen"
"Schon gut", entgegne ich leise und sehe auf den Boden.
"Im ernst! Du bist mir echt wichtig. Das war nicht so gemeint. Du bist doch meine beste Freundin", versucht er es wieder.
"Ich bin nicht sauer. Du hattest irgendwie ja auch recht", sage ich und sehe ihn an.
"Nein, das stimmt nicht. Das war echt nicht fair. Ich weiß auch nicht was mit mir los war", sagt er schließlich und beugt sich zu mir nach vorne, um mich zu umarmen.
Ich weiß, dass er es ernst meinst. Trotzdem fühle ich mich nicht wohl. Seufzend drücke ich meinen Kopf an seine Schulter und schlinge meine Arme um ihn.